Zu Besuch bei der Schapfenmühle in Ulm

von Nina

„Vom Acker in das Brot“- Unter diesem Motto starteten wir eine Exkursion nach Ulm.
Am Dienstag, den 21.01.2025 waren wir, die Schülerinnen und Schüler des Nlu Kurses, der Klasse 12 der Fritz-Ruoff-Schule (Schwerpunkt Agrarwissenschaften) bei der Schapfenmühle in Ulm zu Besuch. Nach Ende der 6. Stunde fuhren wir gemeinsam nach Ulm. Nach einer halben Stunde Fahrt wurden wir herzlichst empfangen.
Der Geschäftsführer, Ralph Seibold, welcher uns nun den ganzen Nachmittag begleitete, informierte uns mithilfe einer Powerpoint über einige Fakten des Unternehmens.
Die Schapfenmühle ist im Familienbesitz, beschäftigt 200 Mitarbeiter und dazu noch 15 Auszubildende. Die Produkte werden in über 40 Länder exportiert. Zur Schapfenmühlen GmbH & Co. KG gehören vier verschiedene Standorte.
Das Werk 1 ist in Ulm-Jungingen (Mehl- und Schälmühle, großer Siloturm (116m Höhe), Hochregallager, Produktion, Groß- und Kleinverpackung). Der zweite Standort ist in Dornstadt das Werk 2, welches als Lager dient und eine Puffinganlage besitzt. Werk 4 ist in Neenstetten und hat ein großes Getreidelager. Das letzte ist direkt gegenüber von Werk 1, durch diese Erweiterung erhält der Betrieb weitere Funktionsfläche und Palettenplätze.
Die große Vielseitigkeit und offene Art für Neues machen die Schapfenmühle aus und sind die Werte ihrer Philosophie. Daher wird nicht nur Mehl verkauft, sondern auch verschiedene Produkte mit Dinkel und Weizen, Emmer, Roggen, Hafer und Gerste. Jegliche Arten von Mehl und Flocken, Samen und Körner haben Sie im Angebot, je nachdem, was der Großkunde sich wünscht.
Produkte der Schapfenmühle werden an Großkunden wie (Mars etc.), Lebensmitteleinzelhändler (Kaufland, Edeka etc.), über einen Zwischenhändler an Bäckereien und auf dem eigenen Onlineshop vertrieben.
Die heutige Mühle in Ulm-Jungingen wurde im Jahre 1985 fertiggestellt, nachdem die Mühle am ursprünglichen Standort am Weinhof im Ulmer Fischerviertel am Pfingstsonntag 1983 einem Brand zum Opfer gefallen war. Die erste urkundliche Erwähnung der Mühle gab es 1452.
Die Produktionsbereiche sind die Schälmühle, Mehlmühle, Puffinganlage, Kleinpackungen und die Backgrundstoffe.
Nach diesem theoretischen Teil startete auch die Betriebsführung des Werk 1. Zunächst zeigte uns Herr Seibold das Labor und wie das Getreide auf ihre Qualität geprüft wird, dabei ist beispielsweise der Eiweißgehalt wichtig. Angekommen auf dem 116m hohen Siloturm, manche durch Schnaufen und Treppensteigen und manche mit dem Fahrstuhl, konnten wir eine tolle und einzigartige Aussicht über dem Nebel genießen.
Nun aber zur Produktion: Wie wird jetzt aber das Korn zum Mehl?
das Getreide wird zunächst angeliefert, gewogen und durch 5 Proben pro LKW nach der Qualität geprüft.
Dann beginnen die Grobreinigung, das Sieben und Entstauben. In diesem Zustand wird das Getreide zunächst gelagert. Die weitere Reinigung geschieht durch das Entfernen von Fremdkörpern, das Sieben, Abtrennen und Scheuern und Bürsten. Somit erhält man sauberes Speisegetreide. Nach der Reinigung folgt die Vorbereitung und eine Prozesskontrolle und Steuerung wird gemacht. Anschließend beginnt der Mahlvorgang. Die Körner werden gemahlen und gesiebt und nochmals feiner gemahlen. Dies ist auch abhängig vom jeweiligen Auftrag, da die Kunden unterschiedliche Wünsche haben und man diese natürlich auch erfüllen will und muss. Das Mehl wird einige male gesiebt und abschließend findet nochmals eine Qualitätskontrolle statt. In sogenannten Mehlsilos werden die Erzeugnisse gelagert und dann je nach Auftrag verpackt und ausgeliefert.
Letztendlich kann man bei dieser Exkursion auf eine interessante Führung voller Eindrücke dank Ralph Seibold zurückblicken. Herr Seibold inspirierte uns mit seiner Nähe zu den Mitarbeitern sehr. Seine bodenständige, authentische Art hinterlässt einen transparenten und attraktiven Eindruck des Unternehmens.
Nach der Führung erhielt jeder Schüler eine Tasche, gefüllt mit einer Packung Haferflocken, Bleistift, Radiergummi, Bonbons und einer Stellenbroschüre. Anschließend machten wir uns auf den Heimweg und kamen gegen 18 Uhr gut wieder in Nürtingen an.
Dank dieser Exkursion konnten wir detailliert die Weiterverarbeitung der uns gut bekannten landwirtschaftlichen Produkte wie Weizen, Hafer etc. kennenlernen.
Uns begegnete die Schapfenmühle als bodenständige, innovative Mühle und als potentieller Arbeitgeber.